Landsberg

Stadt (Stätte) mit Geschichte

Die ältesten Besiedlungsspuren stammen aus der Jungsteinzeit (Neolithikum). Zeugen finden sich in Form von Siedlungsresten (Ausgrabungen, Luftbilder, dokumentierte Wüstungen) um alle Porphyrkuppen (Landsberg/Gollma, Spitzberg, Hohenthurm, Niemberg, Quetzdölsdorf, Schwerz und der Ebene zwischen diesen als auch im weiträumigen Umland. 

Landsberg, Saalekreis, Steinbeil

Wir blicken auf eine über mehrere Jahrtausende andauernde Besiedlungszeit zurück. 

Landsberg, Saalekreis, Grabfunde
Landsberger Echo 2010, Nr. 10

Grabfunde  aus der Jungsteinzeit und Bronzezeit belegen die frühe Besiedlung dieses Landstriches und dem damit verbundenen kulturellen Wandel in unserer Region. Bis in die 30er Jahre wurden Hügelgräber auf den Bergen und um diese herum systematisch abgetragen. Diese letzten Grabungen erfolgten auf dem Spitzberg und im Raum Gütz/Wölls-Petersdorf, vornehmlich durch den Lehrer Bernhard Brühl.

Fruchtbares Ackerland machte unsere Gegend schon immer landwirtschaftlich attraktiv, ein hoher Grundwasserspiegel sorgte für die ausreichende Aufspeicherung von Brunnen und die Anhöhen waren interessant zur Errichtung von Wehrbauten zur Verteidigung mit der entsprechenden Fernsicht. Fruchtbares Land wird zum umkämpften Gut.

Landsberg, Saalekreis, Himmelsscheibe

Über Jahrhunderte wurden Höfe, Siedlungen, Burgen gebaut und wieder zerstört. 


Landsberg Saalekreis Dobertschine
Landsberger Echo 2010, Nr. 10

 

 

Im Jahr 961 wird Landsberg als "civitas holm" erstmalig urkundlich erwähnt; aus der Vorzeit gibt es keine schriftlichen Originaldokumente.

Im 10. Jahrhundert traten die hier ansässigen Markgrafen mit ihren Heeren gegen die Slawen an und im 11. Jahrhundert tobte der Sachsenkrieg. 

Im Kampf um die Vormachtstellung verschoben sich die Grenzen wieder und wieder. Landsberg wurde das Stadtrecht gegeben, wieder genommen, um es später wieder zurückzukaufen.

Die Markgrafen von Landsberg kämpften auf Kreuzzug in Palästina, z.B. Markgraf Konrad II., (auch Markgraf Konrad II. von Landsberg, dann Ostmark/Lausitz) und wurden aber später auch des Raubrittertums (Schenken von Landsberg) bezichtigt. 1514 wird die Burg, nach vorheriger Verhängung der Reichsacht, bis auf die Doppelkapelle, da Eigengut der Wettiner, geschliffen.

Der Reformator Martin Luther machte hier halt und fand nachweislich in der Doppelkapelle sein Nachtlager.

Der Dreißigjährige Krieg verheerte das Land und das "Wüten" der Pest über mehrere Jahre dezimierte wie überall die Bevölkerung.

Auf dem Weg zur Völkerschlacht bei Leipzig (1813) soll Napoleon auch in Landsberg genächtigt haben.

Heute ist die Stadt Landsberg ein beschauliches Städtchen mit verhältnismäßig großem Gewerbegebiet, Schulzentrum und Bürgern, die stolz auf ihre Geschichte zurückblicken.