Astronomische Interpretation

Allgemein hat sich die Vorstellung etabliert, die Randbögen stehen astronomisch für eine Winkelangabe. Der Astronom Dr. Wolfhard Schlosser war schnell mit der Idee dabei, dass diese vom Scheibenzentrum aus betrachtet etwa 82 bis 83 Grad weiten Bögen für die Auf- und Untergangsmarken der Sonne zu den Sonnenwenden stünden.

In den folgenden Darstellungen lässt sich erkennen, dass sich diese Randbögen auch als Mondwendenmarkierung interpretieren lassen.

Dr. Norbert Gasch
Mondwenden auf der Himmelsscheibe von Landsberg

 

Nehmen wir an, die "Sonne" ist das Zentrum der Betrachtung, dann ergeben sich die Winkel von 109° und 66°, was im Verhältnis vergleichbar mit den Winkeln in Stonehange (102°/61°) ist. Damit werden dort die Abstände der Auf- und Untergangspunkte zu den kleinen und großen Mondwenden markiert. Stonehange liegt auf 51,2° nördlicher Breite, sodass Dr. Norbert Gasch von einer Anwendung (Ursprung) der Himmelsscheibe in einer etwas nördlicheren Lage ausgeht.

Dies bedeutet, der Mond wandert innerhalb eines Jahres, wie die Sonne auch, in seinen Auf- und Untergangspunkten vom südlichen Wendepunkt zum nördlichen und wieder zurück. Dieser Winkel ist alle 18,6 Jahre besonders groß und immer 9,3 Jahre versetzt dazu besonders klein. (Dr. Norbert Gasch)


Visurmarken auf der Himmelsscheibe
Azimutwerte auf der Himmelsscheibe

Sind die goldenen Punkte auf der Himmelsscheibe Sterne, ein gebremstes Chaos oder ganz irdische Visurmarken? Auf Grund der anzunehmenden Auf- und Untergangspunkte, mit Beobachtungsstandort mittig der „Sonne“, kann der wirkliche, informative Sinn der Goldpunkte in den Azimutwerten von auffällig hellen Sternen (Sternbildern) liegen. Die sehr systematisch und geometrisch angeordneten Punkte können also auch als Visurpunkte in Form von seriell angeordneten Messpfosten in einer kleinen aber auch relativ großen Beobachtungsanlage verstanden werden, so Dr. Norbert Gasch.

 


Südliche große Mondwende auf der Himmelsscheibe
Südliche große Mondwende auf der Himmelsscheibe

Mit 59 Grad wird offensichtlich ein Visurenpaar älteren Datums abgebildet, welches die große südliche Mondwende markiert. "Die Hälfte dieses Winkels (29,5 Grad) von180 ° subtrahiert gibt mit 150,5 Grad gut den Azimutwert der südlichen großen Mondwende für 56,0 Grad Nord wieder: hier beträgt er rechnerisch 151 Grad."  Dr. Norbert Gasch, Arbeitsgemeinschaft Raumfahrt und Astronomie (http://www.science-at-home.de/referate/guests/nebra_03.php)

Die später angebrachten Bögen korriegieren den Winkel auf 53,5 Grad, was den Schluss zulässt, dass die Scheibe aus einem nördlich gelegenem Gebiet stammt (z.B. Schottland, Schweden oder Dänemark vor 4400 Jahren)