Beobachtungsanlage

Schwerz - Blick nach Süden

Auf den zahlreichen Bergen/Porphyrkuppen sind heute noch die Ruinen, Burgenreste, Besiedlungsspuren früherer Adelssitze zu sehen, die wiederum auf den Trümmern unbestimmter Befestigungsanlagen erbaut wurden.  Unter, wie auch zwischen den heutigen Ortslagen sind ebenso, zahlreiche bäuerliche Siedlungsreste zu entdecken.

Die gesamte Bautätigkeit wurde oft nicht nur von praktischen Erwägungen bestimmt, sondern häufig auch von der frühgeschichtlichen Bedeutung der Orte. Überlieferungen zeigen, dass die meisten dieser Berge bereits in der Frühgeschichte eine Bedeutung als Kultplatz (Schwerzer Berg), als Burgstätten (Landsberg, Hohenthurm, Niemberg) Richt-/Gerichtsplätze (Mettine - Quetzdölsdorf) hatten.

Fürstliche Begräbnisstätten sind auf allen Pophyrkuppen oder mindestens um diese herum nachweisbar, sodass  diese Orte offensichtlich auch immer eine besondere Aura hatten, welche natürlich auch durch ihre Nutzung nochmals verstärkt wurde. Eine kalendarische Nutzung kann mehr als nur angenommen werden.

Durch die Möglichkeit den Auf- oder Untergang des Mondes und der Sonne über diesen und anderen wichtigen Geländemarken zu beobachten, kam dem Ensemble dieser Berge eine herausragende Rolle zu. Die Beobachtung von Mond und Sonne erklärt aber nicht nur diese frühgeschichtlichen Landschaftstempel, sondern auch die Hintergründe ihrer Nutzung. Die Orientierung auf den Mond und die Sonne eröffnet manch neuen Blick auf die Region und ihre Geschichte sowie auf die Geschichte der Orte selbst. Die Bestimmung von Zeitpunkten, wie für Aussaat und Ernte in der Landwirtschaft, waren Überlebenswichtige Fakten. Mondkalender sind nachweislich älter, weil genauer, als Sonnenkalender. Als Beginn des Monats wird in der Regel der gut feststellbare Tag des Neulichts benutzt, der früher von einer Autoritätsperson beobachtet und verkündet wurde. Die Möglichkeit, dieses Datum vorauszuberechnen (sogenanntes arithmetisches oder zyklisches Datum), macht von Willkür, Zufall und eventueller Bewölkung des Himmels unabhängig. Das Jahr beginnt nach jeweils zwölf Monaten.


Keltengrab mit Kalenderfunktion
Keltengrab - Glauberg (Wikipedia)

Der Glauberg, eine frühkeltische Grabannlage aus dem 5. Jahrhundert v.Ch.

Der Grabhügel für einen Fürsten bildete das Zentrum eines Kalenderbauwerkes. Bruno Deiss, Frankfurter Professor für Astrophysik, vermutet in der Stangensetzung der vorgefundenen Pfostenlöcher und dem Bezug des Grabhügels selbst zum Hügelumfeld die Möglichkeit zur astronomischen Bestimmung von Feiertagen und Jahreszeiten (Aussaat und Erntezeitpunkte. Diese Anlage ist nachweisbar nach Süden ausgerichtet. Mit Prozessionsstraße (350 Meter) und passende Landmarken im Hügelumfeld.

Alles ist auf Sonne (Sonnenwenden, Tag- und Nachtgleiche) aber vor allem auch auf den Mond ausgerichtet. So sind die kleinen Mondwenden, alle 9 Jahre und die großen Mondwenden (weitere 9 Jahre später), also alle 18 Jahre, eindeutig Vorhersagbar.

Ein Kalender-Konzept!


Wo finden wir den genauen Ort für eine Beobachtungsanlage bei uns?

Der Blick von der Erde (Mittelpunkt der sogenannten Sonne) gen Himmel, Richtung Halbmond - nach Süden.

War es der ehemalige "Schwerzer Berg" oder suchen wir besser auf einem Stück Ackerland in dessen unmittelbarer Nähe, am westlichen Ortsrand von Schwerz?!

Es gibt etwas zu sehen

Beobachtungsanlage

und/oder spirituelles Zentrum?!

Lassen wir uns auf ein Gedankenspiel ein und nehmen an, dass der ehemalige Schwerzer Berg (heute Steinbruch), welcher als alte Kultstätte bekannt ist, das Zentrum einer Beobachtungsanlage (Observatorium) seine könnte. Dies wäre durchaus möglich, um mit den umliegenden Landmarkierungen (Porphyrkuppen) kalendarisch zu arbeiten.

Mit den oberflächlich erkennbaren Kreisbildern der Luftaufnahmen hingegen, ist eine Nutzung als Beobachtungsanlage an dieser Stelle (etwas nordöstlicher) denkbarer, weil im Gesamtgefüge zu der umliegenden Hügellandschaft ein harmonisches "Bild" entsteht. Für eine Feinjustierung zur Bestimmung notwendiger Azimutwerte, um eine kalendarische Nutzung zu ermöglichen, waren Markierungen sowohl an der Anlage selbst (z.B. Stangensetzung,  Anbauten, Öffnungen) als auch auf den entsprechenden Hügeln, die als natürliche Landmarken dienen konnten (z.B. weit sichtbar gekennzeichnete Grabmale, Bäume, Turmbauten) ausführbar.  


Mondkalender

(Mond- und auch Sonnenwenden sind ablesbar)

Einbettung in unsere Landschaft

Mondwenden, Sonnenwenden um den Schwezer Berg / Landsberg (Saalekreis)

(zum Vergrößern Bild anklicken)